Freitag, 21. September 2018

1000 gute Gründe für ein neues Kleidungsstück

Hallo ihr Lieben :)

Eigentlich war es nur das Motiv.
Ein Motiv, das mich sofort ansprach und ich dachte: Ja den Stoff musst du unbedingt haben.
Das ich mir beim vernähen dann so viele Gedanken machen würde, hätte ich auch niemals gedacht.
Mittlerweile ist dieser Stoff nicht nur ein Stück Stoff, sondern viel viel mehr.


Als ich vor ca. 2 Monaten die Story von Pech und Schwefel angesehen hab, war es um mich geschehen.
Sie hat nämlich in ihrer Story die neuen "Badeanzugstoffe" von Hamburger Liebe und "Alles für Selbermacher" gezeigt. Und ich dachte mir: Wow! Den musst du haben. Den brauchst du unbedingt, um dir einen neuen Tankini zu für den Urlaub zu machen.

Alles andere um mich herum war mir egal.
Ich hab ihn mir einfach bestellt, weil er mir so wahnsinnig gut gefallen hat und eigentlich später erst mitbekommen. warum der Stoff so super toll ist.


Wie eigentlich alle Stoffe von Hamburger Liebe ist der Badelycra nämlich auch wieder echt bio.
Naja und jetzt fragt ihr euch bestimmt, warum?
Wie kann ein Stoff, der eigentlich nur aus synthetischen Chemiefasern aufgebaut ist, Bio sein.

Naja der Stoff ist eigentlich nicht wirklich Bio sondern wahnsinnig nachhaltig.
Denn er ist aus Meeresmüll.
Also ein Stoff mit Me(ehr)wert, was mich persönlich sehr begeistert hat.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mit diesem Badeanzugstoff eigentlich noch ein bisschen etwas Gutes tun kann.
Dabei ist es doch eigentlich schade, dass man überhaupt Stoff aus Meeresmüll herstellen kann.
Wie sieht es wohl in unseren Meeren aus, wenn soetwas möglich ist, so viel Stoff aus Meeresmüll herzustellen.
Irgendwie ist mit diesem Stoff ein recht zweischneidiges Gefühl in mir aufgetreten. Andererseits freue ich mich über den Stoff und andererseits bin ich stinksauer auf die Menschen, die einfach achtlos ihren Müll ins Meer oder in Flüsse abladen.
Doch eigentlich überwiegt das gute Gefühl, dass ich beim kauf des Stoffes hatte, deshalb musste er mit.
Doch neben dem Stoff und einer Idee, wie der Tankini aussehen könnte hatte ich nichts. Ich wusste nicht, wie ich den Lycra am besten verarbeite und auch keinen Schnitt für einen Tankini.

Und ich sage euch, für den Schnitt habe ich wirklich eine Weile herumprobiert und getestet, aber irgendwie war ich mir nicht ganz sicher. Irgendwie muss der Tankini ja auch die Brust nach oben halten und bei großen Brüsten ist das nicht immer so leicht.

Fündig geworden bin ich dann auf Youtube.
Ich habe die Anleitung von "einfach Nähen" gefunden, die einem zeigt, wie man sich ganz einfach einen Tankini selber machen kann und mit Hilfe dieser Anleitung habe ich dann meinen Tankini selbst gemacht.
Um dem Tankini noch mehr halt zu geben habe ich allerdings an jeder Seite jeweils und in der Mitte ein Miederstäbchen eingearbeitet. Ich muss sagen mit Hilfe des Schnitts und der Miederstäbchen hält der Tankini wirklich sehr gut.
Nur ein Bügel könnte den Tankini noch besser halten, aber an so einen Tankini mit Bügeln habe ich mich irgendwie noch nicht ran getraut, weil es da einfach noch mehr zu beachten gibt.


Das Höschen habe ich von einem passenden Unterhöschen abgenommen. Ich war wirklich erstaunt wie einfach das klappt und wie schön das Ergebnis im Endefekt dann geworden ist.

Naja und dann ist das ja nun immer so eine Sache mit dem präsentieren. Als der Tankini fertig war, wusste ich nämlich nicht, wie ich euch den Tankini überhaupt präsentieren soll.
Als Flatlay auf dem Boden oder doch lieber angezogen.
Ich wusste einfach auch nicht,
Wenn mich die Menschen am Strand sehen, dann müssen sie da halt durch. Aber euch den Tankini angezogen auf Bildern zu präsentieren? Naja ich weiß ja auch nicht.
Irgendwie ist das dann doch nicht das, was ich mir vorstelle.
Irgendwie ist es dann doch nicht ganz so einfach mit dem Selbstbewusstsein und so.
So ein Tankini ist eben doch ein Kleidungsstück, dass wirklich nichts mehr verhüllen kann.
Jeden einzelnen Makel lässt er herausstechen und irgendwie sieht man wirklich alles.
Und dass dann auf einem Bild festgehalten. Wirklich nicht so mein Ding
Auch das Tankini-tragen ist nicht so mein Ding aber:
Ich bin einfach so, wie ich bin.
Natürlich liebe ich nicht alles an mir. Das wäre schlichtweg einfach gelogen.
Es gibt Tage, an denen ich mich ganz in Ordnung finde und Tage, an denen ich mich einfach nur hässlich fühle.
Ich mag eigentlich nur ganz wenige Bilder von mir selbst. Viele auch nicht, die ich euch gezeigt habe.
Ich finde sie vielleicht ganz passabel, aber nicht wirklich schön.
Ich mag mich nícht selber sehen, weil ich dann auch manches Mal einfach erschrecke.
Ich mag meinen Bauch nicht und meine Oberschenkeln mit all ihren Dellen schon gar nicht.
Ich finde meine Hände sehen aus wie zu groß geratene Kinderhände und meine sind richtige Elefantenstampfer.
Aber es gibt auch Seiten an mir, die ich total gerne mag.
Ich mag mein lachendes Gesicht und meine roten Wangen.
Ich mag meine lockigen Haare und meine rehbraunen Augen.  Ich mag meine Zähne, meine Nase und meine schön geformten Ohren.
Ich mag auch mein einzigartiges lachen und meine kreative Ader, die mich immer wieder auf neue Ideen bringt.

Eigentlich schon ganz viel Eigenlob.
Eigenlob stinkt doch eigentlich.
Nein! Eigentlich nicht. Manchmal muss man sich selbst auch einmal mit Lob bedenken. Man muss erkennen, was man an sich selber liebt und sich selbst irgendwie auf seine Art lieben lernen.
Wie sollen einen sonst die anderen Lieben können?
 Eigentlich ist das aber viel schneller gesagt, als getan. Mir fällt es nicht immer ganz so leicht, mich selbst zu loben und ich sehe viel öfter das, was mir an mir nicht gefällt.
Das negative fällt mir einfach zuerst auf.
Aber manchmal sollte man einfach das aufrufen, was einem an einem selbst gefällt.
Je länger ich darüber nachdenke, desto bewusster wird mir das.
Ich nehme mir jetzt also vor, jeden Tag vor den Spiegel zu stehen und mir zu überlegen, was ich an mir mag. Denn nur so kann das Selbstbewusstsein wachsen und Früchte tragen.

Ihr seht also. Der Stoff beziehungsweise das entstandene Kleidungsstück hat meine Gedanken sehr stark aufgewirbelt.


Im Hintergrund und auf diesem Bild zeige ich euch übrigens meine neue Tasche, die ich ebenfalls für den Urlaub und die Strandbesuche genäht habe.
Entstanden ist eine Carrie von Pattydoo. Dazu habe ich das erste mal recycletes Leder "Releda" von Snaply vernäht.
Wirklich ein genial gutes und total nachhaltiges Produkt.
Es fühlt sich wirklich total weich und super gut an.

So... Nun ist der Post aber wirklich ziemlich lang geworden.
Ich hoffe, dass er euch mein neuer Tankini und der Beitrag gefallen hat.

Nun bleibt mir aber nichts anderes zu sagen, als auch eine zauberschöne Woche zu wünschen.
Bis Bald
Eure  Lena :)

**Dieser Beitrag enthält Werbung, obwohl ich den Stoff selbst gekauft habe**

Schnitt:  Tankini-Selbst gemacht nach einer Anleitung von Einfach Nähen, Strandtasche- Shopper "Carrie" von Pattydoo
Stoff: Badelycra "Pinapplelada" von Hamburger Liebe bezogen über Alles für Selbermacher
Uni-Lycra ebenfalls von Alles für Selbermacher, Außenstoff Shopper von Ikea, Innenfutter: Stofflädele Biberach, Boden: "Releda" von Snaply Nähkram bezogen über das Stofflädele Biberach

1 Kommentar:

  1. Liebe Lena, ein toller, nachdenklicher Blogbeitrag mit wunderschönen Fotos von dir 7nd deinem Tankini. Ich bin so üben dich glücklich dass ich dir mit dem Tutorial helfen konnte und die Idee mit den Miederstäbchen finde ich grandios!
    Liebe Grüße Anna von einfach nähen

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