Montag, 23. Juli 2018

Frau Erdbeerziege quatscht: Über sinnlosen Klamottenkauf

Hallo ihr Lieben ;)

Der Content des Posts könnte womöglich unbequem für euch werden. Aber das muss auch mal gesagt werden.
Der Post ist nämlich ganz bewusst total unbequem, unangenehm und lästig.
Neulich bin ich in facebook über einen Beitrag gestolpert, den die Liebe Susanne vom Label Hamburger Liebe geteilt hat.
Es war ein Video von Greenpeace Deutschland und hatte folgende Unterschrift:
Nimm dir eine Auszeit von Fast Fashion!


Dieses Video hat mich inspiriert. Genau das ist es, was mich in den letzten Wochen so wahnsinnig beschäftigt.
Wohin soll das alles noch führen? Wohin soll es mit unserer Welt noch gehen?
Manchmal hab ich wirklich Angst vor der Zukunft.
Es ist nicht mein eigenes Leben, das mir Angst macht, sondern das Leben um mich herum. Alles wird immer schneller höher, weiter und wir verlieren allmälich den Bezug zu unserem Ursprung und zu unserer Natur.
Aber dann schaue ich mir mein eigenes Leben an, und merke, dass auch ich bequem werde oder schon geworden bin.
Wenn es irgendwo einen Aufzug gibt, nehme ich diesen. Ich fahre nicht mehr so oft Fahrrad, wie früher, als ich noch keinen Führerschein hatte.
Jetzt setze ich mich Mittlerweile schon wegen einer Kugel Eis ans Steuer.
Und wenn ich mir dann so meinen Kleiderschrank anschaue, ist es auch nicht besser.
Da hängen mit Sicherheit einige Teilchen, die ich noch nie oder höchstens einmal angezogen habe und wenn ich ein Teilchen vermeintlich brauche, dann kauf ich es mir auch.
Dabei ist mir eigentlich egal, wie es produziert wird.
Ich missachte beim Kauf die Tatsache, dass für dieses Kleidungsstück viele viele Menschen in den Schwellenländern unter unzumutbaren Bedingungen arbeiten müssen, das Geld nicht für ihren Lebensunterhalt reicht und sie von der harten Arbeit eventuell sogar krank werden.
Ich ignoriere, dass das Kleidungsstück eventuell sogar von Kindern hergestellt wurde, die eigentlich in eine Schule gehören, spielen und toben sollten, wie die Kinder hier in den westlichen Ländern.
Ich ignoriere, dass das Kleidungsstück schon während der Produktion 1000 Kilometer zurückgelegt hat und so sehr viel CO² in die Luft gepustet wurde.
Es ist mir einfach nur wichtig, wie das Kleidungsstück aussieht und ob es einigermaßen bezahlbar ist.
Und wenn ihr jetzt so darüber nachdenkt, dann geht es euch wahrscheinlich nicht anders.
Wenn nicht, dann verdient ihr meinen allertiefsten Respekt.
Aber eigentlich ist es wirklich traurig, dass uns das alles einfach Egal ist, wenn wir so ein Kleidungsstück im Laden sehen.
Eigentlich müssten wir bei dieser Tatsache gar nicht mehr in den Spiegel schauen können. Es ist einfach nur erbärmlich, was wir da veranstalten.
Nur weil diese Ungerechtigkeit nicht vor unseren Augen passiert, schauen wir einfach weg und ignorieren diese Tatsachen.
Kaufen trotzdem noch weiter und finden kein Ausbrechen aus diesem Kreislauf.
Wenn ich so darüber nachdenke, könnte ich wirklich heulen. Dann denke ich mir immer, wie Dumm kann ich doch eigentlich sein? Ich stelle mir dann immer die Näherin irgendwo am anderen Ende der Welt vor, wie sie gerade die T-shirts zusammennäht. Wie kann diese Person, nur weil sie im falschen Land geboren ist, für uns leiden müssen?
Mit der Lösung hader ich aber auch noch.
Fakt ist, es gibt keine so richtig gute und zufriedenstellende Lösung für mich.

Susanne schlägt mir erst mal einen relativ passablen Lösungsansatz vor:
Weniger kaufen, Kleidung schätzen, pflegen und reparieren.
Ich komme einfach mit dem weniger kaufen nicht klar. Nicht, weil ich den Luxus vermissen würde, sondern weil das weniger kaufen das Problem an sich nicht verringern kann.
Wenn alle weniger kaufen oder gar die Firmen meiden würden, verlieren die Arbeiterinnen und Arbeiter womöglich ihren Job und damit ihre Existenzgrundlage.
Das ist auch nicht das, was ich will.
Das hieße ja dann, dass ich weitermachen muss, wie zuvor. 
Wenn ich weniger kaufe, dann kann es aber auch sein, dass der Produzent dies gar nicht merkt und ich damit gar nichts erreiche.
Ich glaube aber trotzdem, dass ich mich erst einmal mit dem zufrieden geben muss, was Susanne mir hier anbietet.
Zumindest solange, bis ich eine passablere Lösung gefunden habe.
Bis dahin muss ich wohl noch ein paar Posts dieser Art schreiben.Vielleicht mögt ihr euch auch noch ein paar Gedanken machen und sie mir berichten.
Liebe Grüße
Eure Lena 



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